Gedenkfeier am Volkstrauertag 2018

Traditionell treffen sich die Werrataler zum Volkstrauertag und „pilgern“ auf dem Hohen Meißner zu den „Seesteinen“. Auch in diesem Jahr fand die Gedenkfeier wiederum eine angemessene Resonanz – gilt es doch gerade in Anbetracht der aktuellen, zahlreichen Kriegsschauplätze auf dieser Erde inne zu halten und der Toten aller Kriege zu gedenken. Die „Seesteine“ sind der zentrale Ort der Trauer für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Mitglieder aller Werratalvereine.

 

Der stellvertretende Vorsitzende des Hauptvereins, Karl-Heinz Schäfer, erinnerte daran, dass vor 100 Jahren am 11. November 1918 der erste Weltkrieg zu Ende war; ein ganzes Volk trauerte um die große Anzahl der gefallenen Soldaten. 1920 wurde vom Volksbund der Volkstrauertag als Gedenktag eingeführt, am 05. März 1922 fand die erste offizielle Feier zum Volkstrauertag im Deutschen Reichstag in Berlin statt. Karl- Heinz Schäfer betonte, nicht befohlene Trauer war und ist das Motiv; der Volkstrauertag sollte ein Tag mit einem nicht zu übersehenden Zeichen der Solidarität und Verbundenheit sein, und zwar mit denjenigen, die der Krieg verschont hatte und den Hinterbliebenen, die große persönliche Verluste zu beklagen hatten. Welches Ausmaß die Eskalation der Kriege hatte, belegte Karl-Heinz Schäfer mit schockierenden Zahlen der „Opfer“: Im ersten Weltkrieg 10 Millionen gefallene Soldaten, im zweiten Weltkrieg 55 Millionen Gefallene. All diese Menschen unterschiedlicher Nationalität hatten Wünsche und Hoffnungen für eine Zukunft, die auf Grund menschenverachtender Politik brutal zerstört wurden – die Lebensbiographien dieser Menschen wurden „einfach gelöscht“. Helga Gogler (ZV Südringgau) stellte in ihren Gedanken zum Volkstrauertag fest, dass der Volkstrauertag nach wie vor notwendig ist und nicht in Frage gestellt werden darf; er gibt den Menschen die Möglichkeit, innezuhalten, sich immer wieder die Folgen von Krieg und Gewalt zu vergegenwärtigen, die eigene Haltung zu überdenken und an die Verantwortlichen, die Politiker und jeden einzelnen zu appellieren, andere Wege der Konfliktlösung zu finden.