Liebe Wanderfreundinnen, liebe Wanderfreunde,
am 13.11.2022 fand an unserem zentralen Ort der Trauer, an den Seesteinen, unsere traditionelle Gedenkfeier zum Volkstrauertag statt.
Der 2. Vorsitzende des WTV 1883 e.V., Andreas Eifler, begrüßte die Wanderfreundinnen und Wanderfreunde der örtlichen Werratalvereine und die Vertreter des Hauptvorstandes. Er stellte fest, dass es wichtig ist, diesen Gedenktag nicht zu vergessen. Er freute sich, dass bei schönstem Wanderwetter eine Vielzahl Werrataler erschienen sind.
In seiner Ansprache ging er nicht nur auf die über 65 Millionen Toden und die zig-millionenfach geflüchteten und vertriebenen Menschen der beiden Weltkriege ein, sondern er stellte auch einen Bezug auf die in den letzten Jahrzehnten in der Welt stattgefundenen bewaffneten Konflikte her.
Immer wieder unterdrücken totalitäre Regime und Diktatoren unter dem Deckmantel von Religion und Wahrung besonderer eigener Werte ihre Bevölkerung und führen Kriege gegen vermeintliche Feinde. Dieses Muster, so Andreas Eifler, ist auch aktuell wieder deutlich zu erkennen. Im sogenannten zivilisierten Europa führt im Jahr 2022 Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen jahrhundertelange Nachbarn, gegen die Ukraine. Er verwies darauf, dass wir alle, aber insbesondere das ukrainische Volk die Auswirkungen dieses Krieges spüren. Er stellte fest, dass wir alle zum Helfen aufgefordert sind und erinnerte gleichzeitig daran, dass nach Ende des zweiten Weltkrieges Deutschland und die deutsche Bevölkerung große Hilfe durch die Völker der Nachbarstaaten erfahren hat. Andreas Eifler sprach sich vor dem Hintergrund einer Verantwortung von uns allen für eine Wachsamkeit gegenüber Demagogen und Volksverhetzern aus. Wir dürfen es nicht zulassen, dass eine Saat des Hasses gegen andersartige und andersdenkende Menschen gelegt wird. Er stellte fest, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Wir alle müssen unseren Beitrag für den Erhalt des Friedens leisten. Deshalb ist es wichtig, das Bewusstsein für die Bedeutung solcher Gedenktage zu erhalten und noch viel mehr Menschen und insbesondere auch junge Menschen zu mobilisieren. Nach dem Gedenken an die gefallenen Mitglieder unserer örtlichen Werratalvereine ging Andreas Eifler auf ein Zitat von unserem amtierenden Bundespräsidenten ein: „Wenn wir von Trauer sprechen, dann sprechen wir immer auch von dem, was der Trauer vorausgeht, vorausgehen muss: die Erinnerung. Dass wir uns erinnern, an Menschen, an ihre Namen, an Orte und an Ereignisse.“
Die Erinnerung an konkrete Menschen, an ihre Namen, an Orte und Ereignisse schaffen nach Ansicht von Andreas Eifler eine Voraussetzung für die Stabilisierung des Friedens.
Abschließend bedankte er sich bei allen, die den Weg zu dieser Gedenkfeier zu den Seesteinen gefunden haben. Einen besonderen Dank richtete er an die Musikgruppe unter der Leitung von Michael Rimbach, die der Gedenkfeier eine würdige musikalische Umrahmung gab.
In Ehrfurcht vor den Toten aller Kriege und der Opfer von Gewaltherrschaft sowie aller Kriegsopfer und im Dienst gestorbener Soldatinnen und Soldaten weltweit legen wurde unter Beteiligung von Vertretern zweier örtlicher Werratalvereine als Zeichen des Gedenkens einen Kranz niedergelegt.
Wehretal, den 16.11.2022
Andreas Eifler
2. Vorsitzender WTV 1883 e.V.
Gruppenaufnahme nach der Kranzniederlegung - von rechts: Beate Koch, Vorsitzende des WTV Hann. Münden e.V. - Andreas Eifler, 2. Vorsitzender des WTV 1883 e.V. - Reinhard von Bodelschwingh, Vorsitzender des WTV Sontra e.V.
Fotos: Klaus Rohmund