Werrataler auf dem Weg nach Heiligenstadt - Anwanderung in 3 Etappen
Werrataler machen sich auf den Weg nach Heiligenstadt – Etappe 1
Zur guten Tradition in vielen Wandervereinen gehört es, eine Anwanderung zum Deutschen Wandertag zu machen. Da das Heilbad Heiligenstadt quasi vor der Tür liegt, bot es sich in diesem Jahr auch für den Werratalverein 1883 e. V. an, zum Deutschen Wandertag anzuwandern. Hauptwanderwart Stefan Buchwald hat daher eine Anwanderung in 3 Etappen von Witzenhausen über Arenshausen und Uder nach Heiligenstadt geplant.
Am Dienstag, 17.09.2024, trafen sich 12 Werrataler aus den örtlichen Werratalvereinen Hann. Münden, Witzenhausen und Bad Sooden-Allendorf am Bahnhof in Witzenhausen.Zunächst war der Anstieg zur sog. Fresseiche zu bewältigen. Hier wurde eine kleine Rast gemacht, bevor es durch den Sandwald in Richtung Eichenberg-Dorf ging. Unterwegs boten sich schöne Ausblicke auf Witzenhausen und seine Ortsteile. Der überwiegende Teil der Gruppe kannte diese Strecke nicht und war begeistert vom Panorama. Am Ortseingang von Eichberg-Dorf wurde eine längere Rast gemacht. Anschließend ging es durch das Dorf an der Kirche vorbei in den Ortsteil Eichenberg-Bahnhof. Nachdem die Gruppe Eichenberg hinter sich gelassen hat, wurden die Wege wieder fußfreundlicher. Auf einem Wiesenweg erreichte die Gruppe die Kirche Hottenrode. Sie liegt in der Gemarkung des wüstgefallenen Dorfes Hottenrode zwischen den Ortschaften Niedergandern und Hohengandern im Dreiländereck von Hessen, Niedersachsen und Thüringen. Der Friedhof mit alten und neuen Grabsteinen befindet sich um die Kirche herum. Den Inschriften auf den Steinen zu urteilen, wurden hier auch Adlige beigesetzt. Weiter ging es zum Rittergut Besenhausen. Da das Café nur von Mittwoch bis Sonntag geöffnet ist, wurden die Stühle auf der Terrasse für die nächste Rast genutzt. Unweit des Rittergutes weist an der Straße nach Kirchgandern ein Schild darauf hin, dass hier bis zum 18.11.1989, 6 Uhr Deutschland und Europa geteilt waren. Der Straße folgend erreichten die Werrataler Kirchgandern, wo der katholischen Kirche St. Martin ein Besuch abgestattet wurde. Anschließend versammelten sich die Wanderer zum obligatorischen Gruppenfoto auf den Stufen zum Kirchengrundstück. Von Kirchgandern war es nicht mehr weit zum Etappenziel, dem Bahnhof Arenshausen. Auf der 1. Etappe wurden 15 Kilometer zurückgelegt. Mit dem Zug ging es anschließend zurück nach Witzenhausen bzw. Hann. Münden.
Wir kommen Heiligenstadt immer näher – Etappe 2
Am Mittwoch, 18.09.2024, trafen sich 5 Werrataler aus den örtlichen Werratalvereinen Hann. Münden, Bad Sooden-Allendorf und Eschwege am Bahnhof in Arenshausen.
Bei nebeligem Wetter ging es durch Arenshausen in Richtung Kirchgandern und beim Sportplatz hinauf zur Magdalenenkapelle. Der Hanstein war heute, anders als bei der Vorwanderung, aufgrund des Nebels nicht zu sehen. Auch der Rusteberg, der markant aus der Landschaft ragt, war nebelverhüllt. Unser Mitwanderer Edmund prognostizierte uns jedoch, dass um 11.00 Uhr die Sonne herauskommt – mal schauen, ob er recht hatte. Unser erstes Ziel war die Magdalenenkapelle. Da diese im Grenzgebiet lag, konnte sie ab 1952 nicht mehr genutzt werden und verfiel daher. Nach der Wende organisierten 1991 Gläubige aus Kirchgandern und der Umgegend den Wiederaufbau auf den Grundmauern der Vorgängerkapelle. Am 22. Dezember 1991 wurde die neu errichtete Kapelle geweiht. Nach einer kurzen Rast ging es weiter in Richtung Rustefelde. Der Nebel lichtete sich und der Rusteberg war erstmals für den heutigen Tag zu sehen. In Rustefelde begann der Anstieg zum Rusteberg. Edmunds Prognose schien sich zu bewahrheiten. Es wurde immer sonniger. Am Rusteberg genossen die Werrataler die Aussicht in die noch leicht nebelige Landschaft und machten in der Nähe der Burgruine ihre Mittagsrast.
Vom Rusteberg ging es anschließend hinab nach Marth zur Mariengrotte, die neben der Kirche St. Ägidius liegt. Hinter Marth führte der Weg durch Felder und Wiesen zur Bonifatiuskapelle auf der Anhöhe Brink. Die Kapelle wurde 1880 errichtet. Jährlich an Pfingstmontag wallfahren die Einwohner Burgwaldes und der Nachbarorte zur Kapelle auf dem Brink. Bei einer weiteren Rast entstand hier das obligatorische Gruppenfoto. Vom Brink führte der Weg an der Mariengrotte bei Burgwalde vorbei bis nach Steuheuterode, wo der katholischen Kirche St. Alban ein Besuch abgestattet wurde. Nach dem Kirchenbesuch waren noch rund 2 Kilometer bis zum Bahnhof in Uder zurückzulegen. Von Uder ging es mit dem Zug zurück nach Arenshausen. Mit 16,5 Kilometern und mehr Höhenmetern war die heutige Etappe etwas länger und anstrengender.
P.S.
Als der Zug in Uder ankam, war er ziemlich voll. Es stieg eine Damengruppe mit den Wanderplaketten des Deutschen Wandertages um den Hals aus, die in Uder ihr Quartier haben. Da sich Wanderer gegenseitig helfen, bugsierte der Wanderführer mal schnell die Koffer der Damengruppe aus dem Zug.
Wir erreichen Heiligenstadt – Etappe 3
Am Donnerstag, 19.09.2024, trafen sich 3 Werrataler aus dem örtlichen Werratalverein Hann. Münden, um die letzte Etappe der Anwanderung von Uder nach Heiligenstadt in Angriff zu nehmen. Für die Anreise wurde der Zug genutzt. Mit diesem Zug machten sich auch andere Wanderer auf den Weg nach Heiligenstadt - immer eindeutig erkennbar an der Wandertagsplakette.
Da der Bahnhof in Uder am westlichen Ortsrand liegt und unsere Wanderrichtung gen Osten war, ging es zunächst an der Bahnstrecke und der Leine entlang, bevor der Ort durchquert wurde. Im an der Leine gelegenen Leinepark kamen wir an der Skulptur „Ossenritter“ vorbei. Während wir Fotos vom Ossenritter machten, kam eine Radfahrerin vorbei, die sich ohne Aufforderung anbot, ein Erinnerungsfoto vom Ossenritter und uns 3 Wanderern zu machen. Am Ortsrand von Uder begann der Anstieg zur Elisabethenhöhe. Stellenweise betrug die Steigung 19 %. Aus diesem Grund wurde nach der ersten starken Steigung die Route geändert. Über den sog. Postreiterweg und den Stationsweg wurde die Elisabethenhöhe erreicht. Von hier bot sich ein schöner Blick auf Uder. Uns begegneten viele Schüler. Ein Gespräch mit 2 Lehrern ergab, dass für die Schulen heute anlässlich des Deutschen Wandertages ein Wandertag angesetzt wurde. Da am Freitag, 20.09.2024, in Thüringen der Weltkindertag ein Feiertag ist, hatten die Schüler ein langes Wochenende.
Von der Elisabethenhöhe ging es auf schönen Waldpfaden zur Maienwand. Hier genossen wir mit anderen Wanderern den Blick in die Landschaft. Weiter ging es durch das sog. Lange Tal hinab zum Erholungspark „Neun Brunnen“ und wieder bergauf zur Klöppelsklus, einem ehemaligen Rasthaus aus dem Jahre 1716 an der Geleitstraße Heiligenstadt-Eschwege. Heute wird die Klöppelsklus als Kapelle genutzt. Über den Kurfürstenstein und die kleine Drei-Linden-Kapelle wanderten wir bergab nach Heiligenstadt. Im Café Barock auf dem Marktplatz ließen wir diesen schönen Wandertag ausklingen. Während der Einkehr kamen zufällig die Wanderfreunde aus Niederkaufungen vorbei, die in Heiligenstadt im Rahmen ihrer Wanderwoche einen Stadtbummel machten.
An 3 Wandertagen wurden von Witzenhausen über Arenshausen und Uder insgesamt knapp 46 Kilometer zurückgelegt. Das Wetter war zum Wandern ideal. Allen haben die Anwanderetappen viel Spaß gemacht.
Text und Fotos: Stefan Buchwald