Heimat-, Kultur- und Denkmalpflege

Im Rahmen der Heimat-, Kultur- und Denkmalpflege wurde an den folgenden Projekten gearbeitet:

Verlegung von Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus

 Im Talmud ist zu lesen: „Der Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Auch in unserem Südringgau wurden während der Herrschaft der Nationalsozialisten Menschen verfolgt, vertrieben und verschleppt. Viele dieser Menschen mussten Zwangsarbeit leisten oder wurden ermordet. Auf Initiative des Männertreffs der Evangelischen Kirche Herleshausen wurde im Jahr 2013 in einer gut besuchten öffentlichen Versammlung diskutiert, ob auch in Herleshausen mit dem europaweiten Projekt „Stolpersteine“ des Künstlers Gunther Demnig an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden soll. Eine überwältigende Mehrheit sprach sich für die Verlegung von Stolpersteinen in Herleshausen aus. Es wurde unter dem Dach des WTV-Zweigvereins Südringgau e.V., der „Arbeitskreis Stolpersteine“ gebildet, in dem Daten ermittelt und ausgewertet werden, die für die Stolpersteinverlegungen notwendig waren. Die ersten Stolpersteine wurden 2013, die letzten voraussichtlich 2020 verlegt. Dann werden in Herleshausen 83 Stolpersteine, in Nesselröden 38 Stolpersteine und in Archfeld 1 Stolperstein verlegt sein. Diese erinnern an unsere Nachbarn die wegen ihres Glaubens oder einer Krankheit Opfer des Nationalsozialismus wurden. Sämtliche Stolpersteine wurden durch Spenden finanziert.

Links:

Internetseite des Aktionskünstlers Gunter Demnig | Bundesarchiv, Gedenkbuch nationalsozialistische Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945) | Yad Vashem, Holocaust Gedenkstätte des Staates IsraelLern- und Gedenkort Jüdischen Lebens, ehemalige Synagoge Abterode | Arolsen Archives - International Center on Nazi Persecution

Am 11.10.2019 fand die 6. Verlegung von Stolpersteinen statt

Es wurden erneut 14 Stolpersteine in Herleshausen verlegt. In die Erinnerungen an die ehemaligen jüdischen Mitbürger reihen sich nun auch drei Einwohner aus Herleshausen ein, deren Leben von den Nazis damals als „unwertes Leben“ bezeichnet wurde, nur weil sie krank oder behindert waren. An der Verlegung nahmen wieder viele interessierte Gäste, darunter dieses Mal auch Angehörige aus Israel, teil.

Berichte von der Verlegung (aus der Wochenzeitung "Der Südringgau"): Teil 1 (1,2 Mb)

Teil 2 (0,7 Mb) | Teil 3.1 (0,8 Mb)Teil 3.2 (0,6 Mb) | Teil 4.1 (0,6 Mb) | Teil 4.2 (0,8 Mb)

Teil 4.3 (0,8 Mb) | Teil 5 (1,0 Mb) | Teil 6 (0,5 Mb)Teil 7 (0,5 Mb) | Teil 8 (0,7 Mb) | Teil 9 (1,0 Mb)

Am 02.06.2023 fand die 7. Verlegung von Stolpersteinen statt

An diesem Tag wurden 14 Stolpersteine in Herleshausen verlegt. Dies waren die voraussichtlich letzten der 125 in Herleshausen, Archfeld und Nesselröden in den letzten zehn Jahren verlegten Stolpersteine. An der Verlegung nahmen wieder viele Gäste, darunter auch eine Angehörige aus Israel, teil.

Berichte von der Verlegung (aus der Wochenzeitung "Der Südringgau"): Teil 1 (0,6 Mb)

Teil 2 (0,7 Mb) | Teil 3 (0,6 Mb) | Teil 4.1 (1 Mb) | Teil 4.2 (1,1 Mb) | Teil 4.3 (0,6 Mb)

Sowjetische Kriegsgräbersätte in Herleshausen

„Als ich als junger Bursche in den ersten Weltkrieg zog, sagte meine Mutter zu mir: Junge, vergiss nicht, Franzosen und Russen haben auch Mütter daheim, die ängstigen sich genauso, wie ich mich um Dich ängstige ...” Zitat von Karl Fehr, ehem. Bürgermeister von Herleshausen

1.593 Eintragungen im Sterbebuch des Standesamtes Herleshausen hatte der Bürgermeister und Standesbeamte Karl Fehr gegen den Widerstand der Nationalsozialisten vorgenommen. Fast überall in Deutschland wurden sowjetische Kriegsgefangene namenlos am Rande der Friedhöfe oder außerhalb der Lager nicht begraben, sondern regelrecht „vergraben“. Sie erlitten das Schicksal vieler, welche die menschenverachtende Ideologie des NS-Regimes als nicht vollwertig ansah und selbst die Toten unwürdig behandelte. Über die damaligen Geschehnisse wurde vom WTV Zweigverein Südringgau eine Dokumentation erstellt. 

Es wird auch heute noch bei der Aufklärung von Schicksalen unterstütz und Kontakt zu den Nachfahren der hier beigesetzten Menschen gehalten.

>> Zur Dokumentation

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Ankunft der Spätheimkehrer aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft

Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren noch über zehntausend deutsche Soldaten und Zivilinternierte in sowjetischer Gefangenschaft. Während eines Staatsbesuches von Bundeskanzler Konrad Adenauer im September 1955 in Moskau kam es zwischen ihm und dem Regierungschef der Sowjetunion Nikita Chruschtschow zu einer Einigung über die Rückkehr der Gefangenen. Die Rot Kreuz Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland und in Polen sowie der sowjetische Rote Halbmond realisierten in kürzester Zeit den wahrscheinlich größten Personenaustausch in der Nachkriegszeit. Die sowjetische und polnische Eisenbahn sowie die Deutsche Reichsbahn wurden vor ein großes logistisches Problem gestellt. Unter dem Kommando der sowjetischen Militäradministration in Deutschland wurden die Transporte aus den Lagern, meist weit östlich des Ural, bis Frankfurt an der Oder und weiter bis nach Herleshausen organisiert und abgewickelt.

Über die damaligen Geschehnisse wurde vom WTV Zweigverein Südringgau eine Dokumentation erstellt.

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Flucht und Vertreibung am Ende des zweiten Weltkrieges

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Erstellen einer Chronik zur ersten urkundlichen Erwähnung Herleshausens im Jahr 1019

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Feier der Grenzöffnung vor 30 Jahren am 9.11.2019, gemeinsam unterwegs im grenzenlosen Werratal >> Mehr